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Mehr als Malerei

 

Erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt: Was als Binsenwahrheit daher kommt, kann eben doch eine tiefere Bedeutung haben. Einerseits enthält der an sich lapidare Satz die Aussage, dass jederzeit Überraschungen und neue Blickwinkel möglich sind; andererseits steckt die Idee hinter der vordergründig banalen Einsicht, dass Veränderungen möglich sind, sehr wohl Anderes, Unerwartetes entstehen kann.

Pia Schläppi, die sich in den vergangenen Jahren mit ihren eindrücklichen Oelbildern einen Namen gemacht hat, überrascht uns heute mit Anderem: mit Metallarbeiten, mit witzigen Installationen und mit neuen Drucktechniken. Als ob die Malerei ihre Fantasie zu sehr bändigen würde, als ob sie nicht genug Entfaltungsmöglichkeiten hätte mit dem Gewohnten – mit Pinsel und Leinwand.

Das ist neu, das ist frisch, das ist mutig einer Junggebliebenen, die sich nicht durch besondere Gags und simple Auffälligkeiten hervortun muss. Da ist viel Lust am Experimentieren erkennbar, am Gestalten von Unbekanntem, am Anwenden, was sie gelernt hat.

Es kommt anders, als man denkt.

 

Die Ergebnisse ihres neuen Arbeitens sind für mich beeindruckend.

 

Natürlich bleibt die Malerei zentral bei ihr. Und es ist immer noch dieses Blau des Wassers, des Meeres mit seinen endlichen Tiefen und unendlichen Weiten, das Pia Schläppi nicht loslässt. Sie, die nahe am schweizerisch-mittelländischen Durchschnitt in Dulliken aufgewachsen ist, weit ab von den Gestaden der Weltmeere, in einem bürgerlich-behüteten Umfeld.

Da hinterlassen die späten Begegnungen mit viel Horizont unter dem grossen Himmel ihre Spuren.

Da bleiben Eindrücke und Stimmungen hängen, die weiterverarbeitet werden wollen.

Es sind die wach gebliebenen Erinnerungen an Atlantik-Überquerungen in einem jener megamächtigen Container-Schiffe ebenso wie in einem doch bescheidenen Segelboot.  „Was wir damals erlebt haben, will und kann ich nicht vergessen,“ sagt Pia. Also verarbeitet sie die Eindrücke weiter, die sie in ihr karges Atelier in Thun oder sogar noch weiter weg an die Lenk begleiten. So sehr sie die steilen Berge und engen Täler im Oberland liebgewonnen hat, eine Sehnsucht nach Weite, nach Offenheit und nach Freiheit ist geblieben.

Deshalb ist sie zu ihren bekannten Sujets von Wellen und Wasser zurückgekehrt, neu dazu gekommen ist der Himmel. Es ist ein Himmel, der die im Wasser ablesbare Stimmung noch verstärkt: sanft und beruhigend über hellen, südlich anmutenden Gewässern bis hin zu dunkel bedrohlich wirkenden Wolkenschichten über den Schären von Schweden.

Wer sich auf einer Insel oder auf einem Schiff auf offenem Gewässer bewegt, sich an Ort 360 Grad um seine eigene Achse dreht – das hat Pia kürzlich in dem Buch über Malé gelesen – der sieht immer und überall den Strich zwischen Wasser und Himmel: den Horizont. Ein Gedanke, den sie umgehend in ihrer Malerei umgesetzt hat.

Für den Laien nicht auf Anhieb erkennbar ist eine spezielle Technik, die sie für ihre grösseren Wasserbilder einsetzt: nach etlichen Monaten das Austrocknens nimmt sie das an sich fertig gemalte Bild erneut hervor und behandelt es mit einem Firnis; mit diesem eigentlich matten Lack werden die Farben etwas ausgeglichen, zudem dient der transparente Überzug dem Schutz des Gemäldes.

 

Wasser und Himmel: Pia ist sich bewusst, dass die beiden Elemente fast banal wirken können. „Ich will mit diesen Themen keineswegs moralisieren,“ sagt sie, „sondern einfach die Schönheit des Meeres in all seinen vielen Erscheinungen zeigen.“

 

Neu dazugekommen, aber ebenfalls motiviert vor allem durch ihre Schönheit, ist die Koralle: jenes feingliedrige Gebilde, das sich ganz offensichtlich für den Laien nicht zu entscheiden wagt zwischen Tier und Pflanze. Dieses ästhetische Wunder der Natur hat es Pia besonders angetan. Aus dieser neuen Begegnung sind Bilder entstanden und Zeichnungen, die dann als Vorlagen dienten für das filigrane Bearbeiten von Metallplatten. Das Ergebnis oben beim Eingang zum „Kunstreich“ lässt erkennen, wieviel Sorgfalt und Genauigkeit diese Arbeiten verlangen. Arbeiten, die Pia „sehr gerne“ gemacht habe, wie sie sagt, quasi als Referenz gegenüber dieser „wunderschönen Natur“.  

Allerdings: Bevor sich Pia Schläppi an das Bearbeiten von Metall wagte, hat sie sich entsprechend ausgebildet. „Mir gefällt es, nicht immer dasselbe zu machen“, erklärt sie ihre periodische Abkehr von der Malerei und ihren Seitensprung zur Metallbearbeitung. Ein Schweiss-Kurs in Solothurn, die Weiterbildung in der Werkstatt von Bruno Mast in Münsingen und schliesslich der Kauf einer günstigen Occasions-Schweissanlage waren die Stationen ihres neuen Werkens.

Fast symbolisch für diese ihre Neuausrichtung lässt sich die Einladungskarte zur Ausstellung deuten: Da steht eine Frau in knallig orangem Mantel auf einem Sprungbrett, nachdem sie eine senkrechte Leiter überwundet hat, bückt sich gwunderig in die Tiefe, wo offenbar ein rauhes Meer sie umspült. Dass es sich bei der vorwitzigen Frau auf dem hohen Sprungbrett tatsächlich um Pia handelt, wie sie aus einem 3-D-Drucker hervorgegangen ist, lässt sich nur erahnen, ist aber auch höchstens von symbolischer Bedeutung.

 

„Ich will eine Koralle machen,“ sagte sie sich eines Tages in der Werkstatt. Also entwarf sie eine Zeichnung auf Halbkarton, schnitt diese mit einem Japan-Messer aus – „ich hatte Blasen“ -, legte die Schablone auf ein Blech und zeichnete die Formen nach. Mit einem Plasma-Schneider wurde das Skizzierte schliesslich ausgeschnitten, später auch mit einem jener äusserst präzisen Laser-Schneider.

 

Das Arbeiten mit Metall sollte Pias Phantasie erst recht beflügeln: Es entstanden ganze Büschel aus grünem und rotem Seegras oder ein eingetopfter Blumenstrauss aus umweltfreundlichen Röhrli mit aufgesetzten Schwämmli, wie sie beim Jassen zum Putzen der Schiefertafel verwendet werden. Der Fantasie will Pia scheinbar keine Grenzen setzen.

 

Das gilt letztlich auch für ihre Drucke und Zeichnungen. Denn auch hier wendet Pia Schläppi eine ganz besondere Technik an, die sie beim Lithographen Tom Blaess in dessen Atelier in Bern gelernt hat: das Gum printing. Dabei wird von einer Foto eine schwarz-weiss-Kopie mit hohen Kontrasten angefertigt, diese dann mit Oelfarbe eingefärbt und schliesslich wie ein normaler Tiefdruck auf Büttenpapier gepresst.

Das Besondere an diesem Verfahren: Die Kopien lassen sich nur einmal verwenden, dann braucht es eine neue Vorlage. Die Schwierigkeit besteht darin, nicht allzu nass zu arbeiten, sonst droht die Vorlage zu zerreissen. Zentral ist zudem, die richtige Mischung zwischen deckender und lasierender Farbe zu finden. „Das Verfahren ist ganz toll,“ schwärmt Pia, „aber es kann auch frustrieren, wenn es nicht funktioniert.“

Ihre Drucke von Unterwasser-Fotos im Thunersee vor Gwatt, vom Iffig- und vom Steini Wasserfall an der Lenk, vom Meer in Frankreich und vom Atlantik belegen, dass Pia Schläppi auch mit anderen Techniken als mit Pinsel und Farbe umzugehen weiss.

Ich wünsche ihr noch viel mehr Musse, um ihren Gwunder für neue Techniken zu stillen.

Und ich freue mich auf ihre nächste Ausstellung mit Werken, die erstens anders sind, und zweitens als man gedacht hat.

 

 

                                                                                         Urs Zurlinden

 

Text anlässlich der Vernissage „mehr als Meer“ vom 15. Oktober 2020 in der Galerie Kunstreich, Bern.

Lust auf Geissen schauen?

Die Künstlerin Pia Schläppi mit ihrem Atelier an der Lenk stellt eigens für das Event gemalte Bilder aus und sagt dazu:

„Eigentlich male ich Meer und Wasser. Aber passt das an die Lenk? Bis ich die Antwort weiss, male ich Geissen. Mit viel Freude habe ich recherchiert und Geissen im Gehege besucht. Die vorwitzigen, frechen, hinterlistigen, schlauen und sozialen Tiere habe ich ins Herz geschlossen. Ihren verschleierten komischen Blick malerisch festzuhalten war eine Herausforderung. Zickig ihre Formen und ihre Haltung.

Und so male ich jetzt eben Geissen und das Meer.“


Urs Zurlinden Journalist

Das blaue Wasser lesen

Es ist tatsächlich überaus faszinierend, im Irgendwo mitten auf dem Atlantik, zwischen Bermudas und den Azoren, dort, wo nirgends mehr Land in Sicht ist dafür umso mehr Wasser: Wenn man dort bei ruhigem Meer ohne Wind und Wellen, bei schönstem Wetter und herrlicher Sonne; wenn man dort mitten in der Weite eines unendlichen Himmels zum Baden ins Wasser steigt, einige Schwimmzüge wagt, dann sogar noch untertaucht, und wenn man dann unter Wasser die Augen öffnet und von unten ins Licht hinauf schaut – dann sieht man es: Das einzigartige Blau des atlantischen Ozeans. Vermutlich entsteht das wunderschöne, klare und reine Blau durch Lichteinfälle auf die mehrere tausend Meter hohe Wassermasse des offenen Ozeans, wo kein Schatten und kein Fremdkörper den direkten optischen Kontakt zur Farbe verfälschen. Auf jeden Fall weiss, wer jemals so einen Badehalt erlebt hat, warum man jene, welche die Welt in einem Segelboot umrunden, auch als „Blauwassersegler“ bezeichnet. Es ist mit einem Wort: Fantastisch! Das Blau und das Meer in allen seinen unterschiedlichen Schattierungen haben Pia und ich auf einer Atlantik-Überquerung mit einem eher bescheidenen Segelboot erlebt. Und das einzigartige Erlebnis hat Pia dann animiert, sich für ihr künstlerisches Schaffen vom Thema Wasser inspirieren zu lassen. …

Urs Zurlinden, ein Teil des Textes, anlässlich der Vernissage „Wasser sehen“ vom 19. November 2016 in der Galerie Kunstreich, Bern.



Art Lab # 2 invites fama_fame to London 2015

Roberto De Luca: ‘Will you bring fama_fame to London for me?’ Olivia Notaro: ‘Yes, of course.’
The above conversation between Roberto De Luca and Olivia Notaro heralded the start of a collaboration involving the ongoing „In progress“-Projekte Fama Fame (2006) and the Art Lab #….(2013), respectively.

Olivia Notaro agreed to Roberto De Lucas’ request literally and will carry Fama Fame to London in her suitcase (ital. portare = carry/bring) and exhibit it in the “window space” at the
ASC Artist Studio Building, Erlang House, Blackfriars Road London SE1 8EQ.

On this occasion the word ‘case’ intertwines two projects or better discusses them to
make them happen. The first one, ‘Fame / Fame’, feeds on opposites, on the
dialectical tension between survival needs and dreams of glory that the authorship
has to go through. The other one, ‘Art Lab‘, develops trading practices where
authorship rhizomatically dissolves into a collective doing. Around fourty artists are
as travel companions within an adventure marked by the ‘case’, seen as chance,
fortuity, in order to make the way available for discovery, which is typical of travelling, in the German sense of ‘wandern’.

The invited artists where asked to concern themselves with the form the works should take and their presentation in the ASC Window Space. For the duration of the project, a blog on the Fama Fame Website Art Lab # 2 invites Fama Fame to London is open to the artists.

There they present and discuss their ideas. This will offer the possibility to all participating artists to suggest and decide upon exhibition concepts. At the end of an agreed time period, different concepts where put to the vote.

Guidelines: All the submitted works must fit into one large suitcase (75 x 52 x 25 cm, with a total weight of 20 kg) and be suitable for display in the available gallery window. The number of participating artists is determined from those that register.

The project will be carried out between December 2014 to March 2015 and exhibited from the 4.March – 18. March 2015. Opening: 4.March 2015 , 17:30 – 21:00

www.ascstudios.co.uk
www.olivianotaro.ch
www.famafame.ch

The invited artists are:
Peter Aerschmann, Anja Aichinger, Anna Altmeier, Mirko Aretini, Fiorenza Bassetti,
Marceline Berchtold, Brigitta Briner, Eleonore Clare & Dillan Marsh, Ermanno Cristini,
Jürg Curschellas, Fabiana de Barros, Laura Degenhardt, Roberto de Luca,
Salome Egger, Filippo Falaguasta, Meinrad Feuchter, Giulano Galletta, Marco
Giacomoni, Lucienne Hälg, Jakob Jenzer, Matthiew Johnson, Areej Kaoud, Patrick
King, Filippo Leonardi, Anna Lytridou, Loredana Longo, Alberto Magrin, Tom Mason,
Martina Miholic, Martin Möll, Ernesto Nicola Nicolai, Giancarlo Norese, Olivia Notaro,
Aimy Palogiannidou, Daniele Pario Perra, Silvano Repetto, Antonio Scarponi, Pia Schläppi, Michael Streun, Sarah Taras, Patrizio Travagli, Ben Turner, Andrea Vogel,
Kam Wan, Claudius Weber, Polly Yates





Ausstellung vermittelt das Gefühl unendlicher Freiheit


Galerie art-house

Die Werke von Pia Schläppi laden zu Meditationen über das Meer ein. Die Ausstellung heisst „waterdance“. Es ist Pia Schläppis erste Einzelausstellung, doch kennt man sie von Thun von Gruppenausstellungen, auch im Kunstmuseum. 
Seit rund sechs Jahren gibt sie sich intensiv der Malerei hin. Waren es früher kleinere Tiefdrucke, so verblüffen heute grössere Oelbilder sowieeine Videoinstallation, die in den grosszügigen Ausstellungsräumen der art-house an der Uttigenstrasse in Thun eindrücklich zur Geltung kommen. „ohne Rückgrat“. 
Beim Eintritt in den ersten grossen Ausstellungsraum stell sich beim Betrachter gleich in Gefühl von unendlicher Freiheit ein. Wohltuend lässt Pia Schläppi, selber eine passionierte Seglerin, das Meer in seiner unendlichen Weite mit all seinen Tiefseegeheimnissen wirken. Von den vielen Quallen inspiriert, entstanden nebst faszinierenden Ozeanlandschaften auch etliche Bilder über diese fremden eigensinnigen Wesen, die ohne Hirn und Rückgrat ihr Eigenleben im grossen Wasser fristen. „ohne Rückgrat“ nennt die Malerin denn auch ihre Videoinstallation, die ebenso wie die Bilder, Körper und Seele zu besinnlicher Ruhe zwingt. Die Galeristin Sandra Marti nennt Pia Schläppi anerkennend eine „stille Schafferin“.
Die Ausstellung dauert bis am 4. Juni. (Lotte Brenner, Thuner Tagblatt)

Spurensuche

Sandra Marti art-house galerie & kunstforum thun 2011

Die Essenz im Schaffen der Künstlerin Pia Schläppi liegt im betrachten und erforschen des Unspektakulären, des Alltäglichen. Ausgangspunkt ihrer sich stetig weiterentwickelnden künstlerischen Arbeit, bilden Zeichnung und Tiefdruck, Ihr kräftiger, ausdruckstarker zeichnerischer Strich, pendelt zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion. Der Neugier zu Forschen und Möglichkeiten auszuloten, geht sie in der Installativ geprägten Videoarbeit „Waterdance“ 2011 nach. Im neun Minuten dauernden Video, erarbeitet sie Impressionen und erschafft mittels alten Videobändern ein Environment das mit Assoziationen zu einer natürlichen Umgebung spielt. Dabei interessiert die Künstlerin nicht alleinige ästhetische am vielzitierten und oft im Bildmittelpunkt stehende Wasser, sondern das Gefühl seiner Ursprünglichkeit und die Notwendigkeit diese zu bewahren.
So ist ihr in der Malerei das Meer nicht nur geliebtes Motiv, sondern Metapher für die Weite und Grenzenlosigkeit. Schläppi sucht nach dem unverfälschten, dem erlebten, im Motiv.
Das gemalte wird zu Abbild des gefühlten Moments den sie als aktive Beobachterin oft erlebt.
Während Ihres Stipendienaufenthaltes in Sarnino Bulgarien 2011, entscheidet sich die Künstlerin bewusst zu einer nochmaligen Farbreduktion. Zentriert erscheinen die vor Ort entstehenden Werke in Elfenbeinschwarz, Titanweiss und Blauschwarz. Geprägt von der kargen Landschaft und der unermesslichen Weite der Schwarzmeerküste, erinnern diese Arbeiten an die Gedankenbilder des bulgarischen Lyrikers Dimitré Dinev.

Zwischen – Zeiten
Schritt weiter führen ihre jüngst entstandenen Arbeiten. Nicht nur das Thema ist ein anderes, sondern auch die Darstellungsweise wirkt vielschichtiger.
Schläppis Werke weisen nun vermehrt narrative Inhalte auf. Tiere und Fabelwesen aus längst vergessenen Geschichten finden sich ein. Dabei geht es der Künstlerin nicht um das Abbilden vielmehr um eine Spurensuche, charakteristische Wesenszüge einzufangen.
Die in diesem Zyklus entstehen Arbeiten sind Teil einer Vorbereitung auf die Projektarbeit im Rahmen des Künsteraustausches Thun-Gabrovo II, welche diesen Frühling im Künstleratelier seine weitere Fortsetzung findet.
Gemeinsam mit den früheren Elementarlandschaften ist den neuen Arbeiten, dass sie den Moment , die Stille konservieren. Lärm, Trubel und Hektik unserer Alltagswelt scheinen ausgesperrt.  Schläppis Bilder wirken wie ein Ort der Ruhe und der Kraft. Als Künstlerin folg sie ihrem Weg, sucht den persönlichen Ausdruck mit Bedacht.



Vernissage „Different“ eine künstlerische Begegnung 2012

Auszug aus der Rede von Sandra Marti

Anhand von Mythen und Legenden aus dem Berner Oberland sucht Pia Schläppi nach Ursprung und persönlicher Geschichte. Farblich bewusst zurückhaltend, schafft die Thuner Künstlerin mit wenigen ausgewählten oft wiederkehrenden Elementen, wie den Tiergestalten, einen Dialog zwischen ihren Werken. Die Zeichnung spielt bei Pia Schläppi eine wichtige formale Rolle. In der Zeichnung, im Zeichen selbst findet die Künstlerin die Möglichkeit Vorstellung und Können zu vereinen. Sagenumwobene Tiere wie der Hirsch und Rabe finden sich in ihren Werken ein. Gezielt unterstützt Pia Schläppi ihre Bildaussagen mittels modernen zeitgenössischen Medien wie Video und installative Arbeiten. Entstanden sind dabei die Videoarbeiten „Olmshain“ und „Olmsteich“ welche sich an der traditionellen Ueberlieferung wie dem „schreienden Bächlein“, einer alten Sage aus der Lenk, orientieren. Die Videoarbeit „Olmshain“ führt den Spaziergänger einem Pfad entlang durch den mystischen Wald, die Kamera grösstenteils auf dem Boden gerichtet, folgt er einer imaginären Spur – das Entdecken – das Nah-und Fern-sein – zwischen Realität und Fiktion – steht im Fokus dieser Arbeit.
Im „chambre blanche“ , zeigt die Thuner Künstlerin ihre neuste Installation „Zappen“ – Mittels festhalten Bildern (Videostil), aus dem schweizerischen und bulgarischen Nachrichten der letzten Wochen, versinnbildlicht die Künstlerin einerseits die moderne Bilderflut, vernetzt die Bilder aber auch gekonnt zu einer immer wieder neu lesbaren Geschichte.

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